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Der Einmannhubschrauber

Hinweis: Im Folgenden beziehen wir uns auf viele verschiedene historische Quellen und Darstellungen, wie unteranderem Zeitungsartikel, Zeitzeugen und Dokumentationsfilme, dessen Wahrheitsgehalt wir nicht garantieren können. Wenn sie auf einen Satz klicken, gelangen Sie zu der Quelle, auf welche wir uns jeweils berufen. Alle Quellen finden Sie hier.

Der Erfinder

Willi J. Weihrauch wurde irgendwann zwischen dem 7.10.1904 und dem 6.10.1905 geboren.

Die Zeitung "Düsseldorfer Nachrichten" schrieb am 6. Oktober 1953: "[...] Willi J. Weihrauch aus Unterrath, 48 Jahre, [...]". Somit muss sein Geburtstag zwischen dem 7.10.1904 und dem 6.10.1905 liegen.

Bis zu seinem 14. Lebensjahr besuchte er die Wilhemshavener Knabenschule und baute dort schon kleine Motoren und Elektrisiermaschinen. Daraufhin wanderte er und seine Angehörigen nach Brasilien aus, kehrte jedoch 1925 nach Deutschland zurück und fing auf Wunsch des Vaters eine ausgedehnte Elektromechaniker-Lehre an. Nach kurzer Volontärzeit und vier Semester auf der Technischen Hochschule führte er bei bedeutenden westdeutschen Messgeräte-Firmen Verbesserungen an Spezial-Meßgeräten aus. Noch vor dem zweiten Weltkrieg wechselte Weihrauch auf das Gebiet der reinen Flugzeugtechnik rüber, und seine genial Idee des steuerbaren Metall-Fallschirms ließ nicht mehr von ihm ab.
Im Herbst 1943 wurde Willi Weihrauch wegen antifaschistischer Einstellungen verhaftet und daraufhin ins KZ-Nildasberg nahe der Festung Königsstein in Sachsen eingeliefert. Kurz vor Ende des Krieges wurde er im KZ dazu gezwungen ein Mustergerät seiner Erfindung herzustellen und diese in hohen Wehrmachts-Fachkreisen geheim vorzuführen. Die Nazis waren von seiner Erfindung begeistert, was Weihrauch das Leben rettete.

Die Erfindung

Seit seinem 12. Lebensjahr träumt Willi davon, seine eigene Flugmaschine zu erfinden,

doch anfangs war der Einmannhubschrauber lediglich ein sehr schwerer Fallschirm. Als er 1926 wichtigen deutschen Stellen seine Erfindung schließlich vorstellte, waren diese nicht sonderlich begeistert und betitelten seine Konstruktion als "Nettes Kinderspielzeug". Vor dem zweiten Weltkrieg konnte sich Willi Weihrauch deswegen keine Unterstützung von deutscher Seite erhoffen.

Zweiter Weltkrieg

Nachdem Weihrauch entweder wegen

antifaschistischer Einstellungen

oder wegen

Kriegsdienstverweigerung

ins KZ kam,

durchsuchte die Gestapo sein Haus und war fasziniert von seinen Plänen für diese neuartige Gleit-Flugmaschine, vorallem aus militärischer Sicht.

Aus diesem Grunde musste Willi Anfang 1945 den Einmannhubschrauber einigen wichtigen Nazi-Persönlichkeiten, unter anderem Ferdinand Schörner, vorstellen, indem er aus verschiedenen Höhen sprang.

General Schörner, einer der brutalsten Generäle des dritten Reiches,

war begeistert und bewertete die Konstruktion berühmterweise als "hervorragend und kriegsentscheidend!".

Trotzdem war die Idee an sich nichts neues für die Nazis. Die Wehrmacht entwickelte schon ein ähnliches Gerät, welches jedoch für militärische Einsätze ungeeignet war, da sich der Träger fast so schnell wie die Rotoren drehte. Doch obwohl die Nazis deutlich mehr Interesse zeigten als Deutschland zur Zeit der Weimarer Republik, war das Ende des Krieges nah, sodass immer noch keine Massenproduktion finanziert wurde.

Kredit & Dienststelle Blank

Die Alliierten hatten aus dem ersten Weltkrieg gelernt und wollten das Nachkriegsdeutschland mit Gesetzen an einer erneuten Aufrüstung hindern. Diese Regulierungen, doch auch Geld- und Materialprobleme, hinderten Willi Weihrauch nach Ende des Krieges an einer Weiterentwicklung seiner Erfindung zu arbeiten, doch seit April 1952 nahm Willi Weihrauch die Arbeit am "Fug" bei und mit seinem Vetter Johannes Schmitz in Neuß wieder auf.

Die beiden wurden Gesellschafter der "Fug-OHG" und Schmitz übernahm die kaufmännischen Angelegenheiten und nahm für das Projekt ein Kredit von 40.000 Mark bei der 'Düsseldorfer Bank für Gemeinwirtschaft' auf. Willi Weihrauch sieht mittlerweile die Zukunft des Einmannhubschraubers nicht mehr im Privatgebraucht, sondern vorallem in der militärische Verwendung, und behauptet gegenüber der Bank, dass die 'Dienststelle Blank' die Finanzierung und bisherigen Entwicklungskosten übernehmen wolle. Die einflussreiche 'Dienststelle Blank', also das Vorgängerinstitution des Verteidigungsministeriums, bestätigte gegenüber der Bank Gespräche mit Willi Weihrauch und Schmitz geführt zu haben. Außerdem behaupten Schmitz und Weihrauch, dass Theodor Blank [Behördenleiter der Dienststelle Blank, CDU-Politiker und später Bundesverteidigungsminister] ihnen "mit treuem Händedruck" die Finanzierung einer Massenproduktion des Einmannhubschraubers versprochen zu haben. "Ich habe die Herren nie gesehen", sagte Blank und dementiert dieses Versprechen, sodass eine Massenproduktion des Einmannhubschraubers nie realisiert werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt war der Einmannhubschrauber unter verschiedenen Namen bekannt:

Die Fug' (Flug und Gleitschirm),

'Der Roterer'

und im Ausland auch häufig 'Little Spinner'.

Prototyp von 1952

Im Jahre 1952 baute Willi mit Unterstützung von Johannes Schmitz einen motorisierten Prototypen seines Einmannhubschraubers. Willi Weihrauch selber erzählte vielen Zeitungen, dass er mit diesem Prototypen schon geflogen sei,

und auch Hans Schmitz, der Sohn von Willi's Geldgeber Johannes Schmitz, bezeugte, bei einer privaten Vorführung den Erfinder mit seinem Einmannhubschrauber in der Luft gesehen zu haben.

Nachdem die damals noch sehr junge Bundeswehr scheinbar nichts mit seiner Erfindung anfangen konnte, verliert sich hier seine Spur, obwohl das Ausland stetig Interesse zeigte.
Auch der Prototyp galt lange als verschollen, doch im Jahre 1989 kauften Markus Zimmermann und Roland Kammerer diesen Prototypen.

Die beiden Autoliebhaber aus Köln hatten Interesse an der Geschichte und allgemeinen historischen Bedeutung dieser ungewöhnlichen Konstruktion, sodass sie sofort eine Anzeige in der Oldtimer-Markt aufgaben um Informationen über den Einmannhubschrauber zu erfragen.

Auch im Radio

oder im Fernsehen bei einer WDR-Reportage berichteten die beiden über ihren Fund,

sodass sie über die Jahre viele Zeitzeugen, wie den Nachkommen von Schmitz, trafen und viele Artikel und Informationen von Menschen aus ganz Deutschland zugesandt bekamen. Viele der Information auf dieser Website basieren auf Aritkel, welche Markus und Roland auf diesem Wege erhalten haben.

1991 gaben die beiden schließlich ein Gutachten in Auftrag.

Noch heute befindet sich der Prototyp im Besitz von Roland und Markus.

Haben Sie weitere Information, Fragen oder vielleicht sogar Interesse am Einmannhubschrauber bzw. am Prototypen von 1952?
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